Der Wärmeplanentwurf für die Stadt Bremen liegt vor

Bremer Wärmeplanentwurf
Über interaktive Karten kann die Einteilung in Wärmegebiete nachvollzogen werden.

Endlich – der Senat hat den Wärmeplanentwurf für die Stadt Bremen am 14. Oktober verabschiedet und veröffentlicht – mit ca. 10 Monaten Verspätung. Ursprünglich war es vorgesehen, dass der Entwurf schon Ende 2024 vorliegen und bis zum Sommer 2025 verabschiedet werden sollte. Immer wieder wurde der Termin für die Veröffentlichung vertagt – bis jetzt. Dabei spielt das Datum nur eine untergeordnete Rolle. Nach dem Wärmeplanungsgesetz muss der fertige Wärmeplan bis Juni 2026 verabschiedet sein.

Viel bedenklicher ist aber, dass der ganze Diskussionsprozess um die Entwicklung des Plans mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlief. Und das ist schon unser erster großer Kritikpunkt: Bei einem solch wichtigen Vorgang wie der Wärmewende, wovon praktisch jede Bürgerin und jeder Bürger Bremens betroffen ist, sollte u. E. die Öffentlichkeit von vornherein in die Planung einbezogen und informiert werden. Andere Städte wie Hamburg oder Hannover haben es vorgemacht. Für den Beteiligungsprozess reicht ein Zeitraum von 30 oder 40 Tagen nicht aus. Aus diesem Grund werden wir von BremenZero in den nächsten Monaten versuchen, gemeinsam mit anderen Umweltschutzorganisationen die Diskussion um den Plan und vor allem die Umsetzung der darin aufgeführten Maßnahmen in Gang zu halten.

Der Wärmeplanentwurf umfasst mehrere Dokumente:

  • Der Entwurf des Wärmeplans, vorgelegt von der Qoncept Energy GmbH aus Kassel, die auch letztes Jahr schon das Fachgutachten erstellt hat, mit 245 Seiten das umfangreichste der Dokumente
  • Der Entwurf der Umsetzungsstrategie der Stadtgemeinde Bremen mit Maßnahmen in acht Handlungsfeldern
  • Interaktive Karten im Internet, aus denen man baublock-scharf die jetzigen und künftigen Wärmeversorgungsgebiete (Wärmenetze, dezentrale Wärmeversorgung, Prüfgebiete) ersehen kann
  • Ein Formular für Stellungnahmen im Internet, über das jede Bürgerin und jeder Bürger Frage stellen, Kritik üben oder Anregungen erteilen kann

Der öffentliche Beteiligungsprozess hat jetzt begonnen und ist bis zum 23. November befristet. Eine ausführliche Auseinandersetzung dem Entwurf ist uns jetzt noch nicht möglich. Wir haben uns mit anderen Organisationen wie BUND, Greenpeace, NABU, attac, ErdwärmeDich, architects4future und weiteren im Bremer Wärmebündnis zusammengetan, um eine detaillierte Stellungnahme zu den wichtigsten Punkten auszuarbeiten und dem Senat vorzulegen. Wir hoffen, damit die Diskussion und die Transparenz um die Wärmewende voranzubringen und den endgültigen Wärmeplan zu verbessern.
Dazu veranstalten wir zusammen mit der Hochschule Bremen auch eine Podiumsdiskussion mit Politiker:innen und Wissenschaftler:innen:

Podiumsdiskussion Wärme für Alle

Darüber hinaus planen wir in den nächsten Wochen und Monaten Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie Ausstellungen in den Bremer Stadtteilen, z. B. auch bei den Ortsbeiratssitzungen, über die wir beizeiten informieren werden.

Ganz egal, wie gut oder schlecht der jetzige Wärmeplanentwurf ist – wir sind entschlossen, die Wärmewende in Bremen voranzubringen!

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