Öffentliche Hand als Vorbild für Klimaschutz?

Studentinnen der Hochschule Bremen untersuchen energetische Sanierung bei öffentlichen Gebäuden und Wohnungsbaugesellschaften

März 2025

Wie bereits berichtet, bekam BremenZero Unterstützung beim Monitoring der Klimaschutzmaßnahmen in Bremen von vier Studentinnen der Hochschule Bremen aus dem Master-Studiengang Interdisziplinäres Nachhaltigkeitsmanagement (INA M. Sc.). Sie hatten sich vorgenommen, im Wintersemester 2024/25 Klimaschutzmaßnahmen aus dem Bremer Klimaaktionsplan im Bereich Energetische Gebäudesanierung bei kommunalen Einrichtungen und bei städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu untersuchen. Die Ergebnisse werden jetzt auf unserer Monitoring-Plattform ausführlich dargestellt, um so mehr Transparenz für die Öffentlichkeit über geplante und bereits umgesetzte Maßnahmen herzustellen.

Als Leitfaden für die Informationsaufbereitung diente folgender Fragebogen:

1. Wie viele Gebäude besitzen Sie in der Stadtgemeinde Bremen?
2. Wie viele davon sind bereits energetisch saniert?
3. Gibt es ein Sanierungsfahrplan bis 2038? Wie sieht dieser aus?
4. Ab wann gilt eines Ihrer Gebäude als energetisch saniert?
5. Wie viele Gebäude haben aktuell welchen Effizienzhausstandard (KfW)?
6. Nach welchen Effizienzhausstandards (KfW) werden die Gebäude saniert?
7. Welche Gebäude sollen zuerst saniert werden und nach welchem Prioritätsprinzip (z.B. Alter, energetische Ineffizienz)?
8. Wie hoch ist die aktuelle Sanierungsquote (pro Jahr), und wie wird diese in den kommenden Jahren gesteigert?
9. Welche Maßnahmen wurden/werden zur Verbesserung der Dämmung der Gebäude vorgenommen? (z.B. Fassade, Dach, Kellerdecke, Fenster)
10. Welche Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Photovoltaik, Solarthermie, Heizsysteme) wurden realisiert und sind geplant?
11. Wie wird die energetische Sanierung finanziert? Welche (staatlichen) Förderprogramme werden in Anspruch genommen?
12. Gibt es ein Monitoring-System zur Überprüfung der erzielten energetischen Sanierung und werden die Fortschritte veröffentlicht?

Die Bilanz der Studentinnen fällt sehr unterschiedlich aus, je nach Organisation. Bei BREBAU und Gesundheit Nord gab es trotz mehrfacher Anfragen keine Antworten. Auch von anderen Einrichtungen gab es keine umfassenden Auskünfte. Unterm Strich bekamen die Studentinnen leider nicht die Informationen, die sie sich gewünscht hatten. Dennoch lässt sich daraus ein Bild über die Klimaschutzmaßnahmen bei den „Vorbildern“ darstellen.

Drei der vier Studentinnen

Drei der vier Studentinnen, die für BremenZero das Thema energetische Gebäudesanierung aufbereitet haben

Die Informationen wurden von den Studentinnen für das Monitoring von BremenZero aufbereitet und in den Katalog der Maßnahmen aufgenommen. Neben der ausführlichen Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse gibt es auch eine Reihe Handlungsempfehlungen für die Bremer Politik. Die teilweise sehr ausführlichen Beschreibungen können hier eingesehen werden:

Zum ersten Mal können wir von BremenZero daher eine Bewertung zum Thema Klimaschutz bei Gebäuden vornehmen. Die Studentinnen haben uns dafür eine Menge Arbeit abgenommen, die wir selbst so nicht hätten leisten können. Dafür sind wir sehr dankbar und finden es schade, dass sie uns nicht weiter unterstützen können. Wir wollen versuchen, diese Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und NGO als erfolgreiches „Geschäftsmodell“ in den nächsten Monaten für andere Sektoren oder Handlungsfelder weiterzuführen, vielleicht (auch) mit anderen Partnern aus Wissenschaft und Hochschulen.

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