Kommunale Wärmeplanung – die Diskussion beginnt

Wärmedichtekarte des Wärmebedarfs Bremen Ist-Stand 2019 (Fraunhofer ISAM)

Bremen will bis 2038 klimaneutral sein. Dazu gehört auch die Transformation der Wärmeversorgung in den Gebäuden. Laut Wärmeplanungsgesetz muss Bremen bis spätestens Mitte 2026 einen Wärmeplan vorgelegt haben. Dieser ist dann zwar nicht verbindlich, gibt aber weitgehend die Richtung vor, welche Gebiete künftig wie mit Wärme versorgt werden. Entgegen der ursprünglichen Planung will die Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Wissenschaft den Wärmeplan-Entwurf erst nach den Sommerferien dieses Jahres vorlegen, um die 30-tägige öffentliche Beteiligung nicht in die Sommerpause reinlaufen zu lassen. Wir von BremenZero halten auch diese Beteiligung nicht für ausreichend, da die Öffentlichkeit bisher so gut wie gar nicht über den Planungsprozess und die Inhalte des Wärmeplans informiert wurde.

Da ist es zu begrüßen, wenn von anderer Seite bereits jetzt die Wärmeplanung öffentlich diskutiert wird. Der Verein ErdwärmeDich, der sich vorrangig mit Anergienetzen beschäftigt, hat jetzt eine Veranstaltungsreihe dazu eingerichtet. Folgende Vorträge bzw. Termine sind geplant:


Sonntag, 25.05.2025 19 Uhr Friedensgemeinde Humboldtstraße

In der ersten Veranstaltung wird die Bürgerbeteiligung in diesem Verfahren beleuchtet. Thema: Kommunale Wärmeplanung in Bremen – Wie die Beteiligung der Bürger zum Gelingen der Wärmewende beitragen kann. Referent: Prof. Wilhelm Friedmann

Das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung (WPG) fordert Bremen auf, verfügbare alternative, nicht-fossile Wärmeerzeugungsmethoden zu benennen und entsprechende Gebiete auszuweisen. Es betont die für das Gelingen der Wärmewende erforderliche aktive Beteiligung der Bürger. Wie es in Bremen mit der Beteiligung gelaufen ist, wird im Vortrag kritisch untersucht.


Donnerstag, 12.06.2025 19 Uhr Friedensgemeinde Humboldtstraße

In der zweiten Veranstaltung werden die rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen in zwei Vorträgen diskutiert.

Thema: Kommunaler Klimaschutz – Aufgaben und Pflichten von Bremen. Referentin: Dr. Katja Rodi, Juristin für Umweltrecht

Kommunen wie Bremen müssen mit ihren Planungen und Entscheidungen zum Klimaschutz beitragen. Das heißt auch, daß für eine lokale treibhausgasneutrale Wärmeversorgung gesorgt werden muß. Das sind primär dekarbonisierte Wärmenetze, ergänzt um treibhausgasneutrale Einzellösungen. Was bedeutet das für die Bremer Politik (Erstellung eines Wärmekonzepts, Wärmeplanung etc.) und für uns Bürger (Pflichten zur Heizungsumstellung, Fördermöglichkeiten, Anschlußpflichten).

Thema: Runter vom Gas – sozialverträglich, Referent: Prof. Dr. Winfried Osthorst, Hochschule Bremen

Auf Basis der Agora Energiewende-Studie werden die finanziellen Auswirkungen auf die Verbraucher im Verlauf der Stilllegung des Gasnetzes beschrieben und die Anforderungen, die sich daraus für die Kommune ergeben.


Donnerstag, 26.06.2025 19 Uhr Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, AB-Gebäude, Raum S 05, 10. Stock

In der dritten Veranstaltung geht es in zwei Vorträgen um die Technik der verschiedenen Netzangebote.

Thema: Erdwärmenetze im Entwurf des Bremer Wärmeplans. Der Plan von ErdwärmeDich für Bremen – Wärme für alle! Referent: Dipl.-Phys. Philipp Metz,
Initiator von ErdwärmeDich Anergienetze eG

Thema: Hochtemperatur- und Niedrigtemperatur Fern- und Nahwärmenetze in der Planung – was zeigen Gutachten und Planungen dazu in Bremen? Referent Prof. Dr. Jürgen Knies, Hochschule Bremen, Mitglied im Netzwerk Wärmewende.

Potentialität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit alternativer Wärmeerzeugung und die Herausforderungen der Hochtemperatur-Fernwärme.


BremenZero wird sich demnächst in die Debatte einschalten, um die Öffentlichkeit zu informieren und die Politik zu bewegen, sich für die sozialverträgliche Wärmewende in Bremen stark zu machen.


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