Die Umwelt in Bremen und Bremerhaven

Bremer Umweltzustandsbericht 2023 veröffentlicht

Die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft hat Anfang Dezember 2023 den “Umweltzustandsbericht 2023” für das Land Bremen veröffentlicht. Der Bericht betrachtet den Zeitraum 2018 bis 2021 und beurteilt damit einen wichtigen Meilenstein: Bis 2020 sollten die CO₂-Emissionen im Land Bremen (ohne Stahlindustrie) um 40% unter dem Basisjahr 1990 liegen, erreicht wurde jedoch nur eine Reduktion um 31%. 

Leicht positiv ist über die Zunahme von erneuerbaren Energien zu berichten, die 2017 nur 9,3% der Stromerzeugung ausmachten und 2020 bereits 18,8%. Hier konnten 2021 rund 470 MWh aus den 89 Windenergieanlagen(installierte Leistung 200 MW) erzeugt und damit rund 190.000 Haushalte versorgt werden. Außerdem wurden im Berichtszeitrum 18 MWp Photovoltaik zugebaut, und es standen somit Ende 2021 insgesamt 60 MWp installierte Leistung zur Verfügung. Damit können laut Bericht noch einmal 50 MWh pro Jahr erzeugt und weitere 20.000 Haushalte versorgt werden. Die Zubauten liegen jedoch weit hinter dem Zubauziel der Enquetekommission, die bis 2030 insgesamt 300 MW Windkraft und 500 MW Solarenergie vorsieht.

Im Kapitel Anpassung an den Klimawandel erfolgt außerdem eine lokale Betrachtung der Lufttemperatur: “… die globale Erderwärmung [betrug] im Jahr 2021 bereits 1,09 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. In Bremen und Bremerhaven stieg das Jahresmittel der Lufttemperatur im gleichen Zeitraum sogar um ca. 1,7 °C – also stärker als der globale Durchschnitt.” Entsprechend der Auswertung des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros (2020) sind bei einer globalen Begrenzung auf 2 °C bis Ende des Jahrhunderts in Norddeutschland 5 °C zu erwarten. Den Trend belegt der Bericht mit einer immer früher beginnenden Apfelblüte und einem Anstieg der Sommertage (≥25 °C) in Bremen, sowie einer Betrachtung des steigenden Meeresspiegels. Da die bremische Fläche zu 86% hochwassergefährdet ist, müssen Bremen und Bremerhaven von 2007 bis 2035 insgesamt 346 Mio. Euro investieren, um die Deiche zu ertüchtigen. Für 29% der Deichlinie ist die 2007 zusammen mit Niedersachsen festgelegte Deichhöhe noch nicht erhöht. 

Der Umweltzustandsbericht wird alle vier Jahre veröffentlicht, die nächste Ausgabe ist damit 2027 zu erwarten.

Hier geht’s zum Umweltzustandsbericht 2023. Weitere Informationen über die Pressestelle des Senats.


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