Warum Klimaschutz gut für den Geldbeutel ist

Februar 2025

kurz vor der Bundestagswahl sind noch gut 30 Prozent der Wahlberechtigten unentschlossen. Wir haben ein paar wichtige Fakten, die die Entscheidung vielleicht leichter machen werden. Sie sind auch für alle Menschen wichtig, für die Klimaschutz nicht wahlentscheidend ist. Denn es geht um Geld, das wir Bürgerinnen und Bürger in Zukunft in der Geldbörse haben werden – oder eben nicht.

Viele Menschen treibt im Moment die wirtschaftliche Unsicherheit um. Sie wollen wissen, dass ihre Jobs erhalten bleiben, ihr Einkommen von der Inflation verschont wird und sie auch in Zukunft das Heizen, Tanken und die Stromrechnung bezahlen können.  

Die Union und andere Parteien wollen einige Klimagesetze der Ampel wieder abschaffen. Beim Weg zur CO2-Freiheit setzten sie stattdessen auf „Technologieoffenheit“ und den freien Markt. Tatsächlich würden diese Vorhaben die Bürgerinnen und Bürger aber viel Geld kosten.

Hier kommen drei Gründe, Parteien zu wählen, die bestehende Klimamaßnahmen fortführen wollen. Gerade dann, wenn Kohle für dich eine Rolle spielt.

Günstiger Strom

Friedrich Merz nennt Windkraft eine „Übergangstechnologie.“ Er glaube, dass wir „eines Tages die Windkrafträder wieder abbauen können, weil sie hässlich sind und weil sie nicht in die Landschaft passen.“ Alice Weidel will gleich alle Windkraftwerke abreißen.

Fakt ist jedoch:

Ohne Windkraft wäre Strom viel teurer. Strom aus Kohle ist inzwischen deutlich teurer als der aus Windkraftwerken. Der Strompreis würde im Schnitt um rund 4 Cent/kWh steigen. Zudem müsste der Staat riesige Entschädigungssummen bezahlen. Weil den Betreibern Einnahmen entgehen, müssten sie entschädigt werden. Eine Studie von Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft und Greenpeace schätzt die Kosten auf 64 Milliarden Euro. (Quelle: FÖS/Greenpeace)

Bezahlbares Heizen

Die CDU und andere Parteien kritisieren das „Heizungsgesetz“ als übermäßige Belastung für Eigentümerinnen und Mieter. Stattdessen soll eine Erhöhung des CO2-Preises dafür sorgen, dass die Menschen auf klimafreundliche Heiztechnik umsatteln.

Fakt ist jedoch:

Ohne Heizungsgesetz müssten Haushalte viele hundert Euro mehr an Heizkosten bezahlen. Würde man das Heizungsgesetz streichen, dürften weiter Öl- und Gasheizungen verbaut werden könnten, wenn eine neue Heizung fällig ist. Als Anreiz, stattdessen eine klimafreundliche Heizung einzubauen, bliebe nur ein höherer CO2-Preis. Dieser müsste fast 10 mal höher sein als aktuell (524 statt 55 Euro pro Tonne), damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.

Eine vierköpfige Familie mit Eigenheim müsste demnach 2.600 Euro mehr fürs Heizen ausgeben. Wer zur Miete wohnt und durchschnittliche Heizkosten hat, müsste dann 958 Euro mehr pro Jahr zahlen. (Quelle: Der Paritätische)

Bezahlbares Autofahren

Die Union will den Verbrenner-Ausstieg rückgängig machen, eine EU-weite Regelung, die besagt, dass ab 2035 keine PKW mit Verbrennungsmotor neu zugelassen werden dürfen. Die Union setzt auf E-Fuels und Wasserstoff als klimaneutrale Treibstoffe.

Fakt ist jedoch:

Tanken würde sehr teuer werden. Ohne Auslauffrist für Verbrennermotoren müsste auch im Verkehr ein Preisanreiz dafür sorgen, dass weniger fossile Brennstoffe genutzt werden und Deutschland seine Klimaziele einhält. Wie beim Heizen müsste der CO2-Preis fast 10 mal höher sein als aktuell (524 statt 55 Euro pro Tonne). Benzin würde rund 1,25 Euro pro Liter mehr kosten, Diesel 1,39 Euro pro Liter. (Quelle: Der Paritätische)

Bremen hält zusammen

Bremen hält zusammen!

BremenZero unterstützt den Aufruf von Laut gegen Rechts zur Kundgebung am 8. Februar:

Aufruf zur Kundgebung am 8. Februar 2025: ab 15 Uhr auf dem Domshof
Bremen hält zusammen!

Am 8. Februar versammeln wir uns auf dem Domshof in Bremen, um ein starkes Zeichen für Solidarität und Demokratie zu setzen. Gemeinsam mit Musik, Reden und Aktionen stehen wir gegen rechte Hetze und für eine gerechte Gesellschaft.

Wir machen gemeinsam deutlich, dass wir endlich die Grundfeste unserer demokratischen Gesellschaft stärken müssen. Eine wehrhafte Demokratie braucht gute Lebensbedingungen für alle Menschen: Schutz von Geflüchteten, gute Bildung, ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitswesen, freie Kultur,
demokratische Institutionen, ein gesundes Klima, eine intakte Infrastruktur und eine offene Gesellschaft sind Grundpfeiler unserer Demokratie. Diese müssen nachhaltig gestärkt werden.

Kommt zur Kundgebung
am 8. Februar 2025!
Ort: Domshof, Bremen
Zeit: ab 15:00 Uhr Musik für Demokratie von den OMAS gegen Rechts
ab 16:00 Uhr Kundgebung

Zeigen wir gemeinsam: Bremen hält zusammen.
Für ein Miteinander, das Mut macht – gegen jede Form von Ausgrenzung, Unterdrückung und Hass.

Laut gegen Rechts - viel Unterstützung!

Klimastreik am 14. Februar

Wir unterstützen den Aufruf von Fridays for Future:

Die Wahl am 23. Februar ist entscheidend für die zukünftige Klimapolitik in Deutschland. Die nächste Bundesregierung steht vor einer Mammutaufgabe: Sie muss das Land durch umfangreiche Klimaschutz-Investitionen modernisieren – um Wohlstand und Freiheit künftiger Generationen zu schützen.

Die Zeit drängt: Schon jetzt verschärft sich die Klimakrise immer weiter. Extremwetterereignisse wie Stürme, Dürre oder Überschwemmungen werden auch bei uns zur traurigen Normalität – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Die Welt steuert auf eine unbeherrschbare Klima-Erhitzung zu – und ausgerechnet jetzt wird ein Klimawandelleugner Präsident der USA.

Klimagerechtigkeit

Deutschland ist nicht auf Klimaschutz-Kurs: Zwar hat die Ampel-Regierung aus SPD, Grüne und FDP die Erneuerbaren ausgebaut, das Verbrenner-Aus vorangebracht und die Wärmewände eingeleitet. Doch sie hat an anderer Stelle Klima- und Naturschutz aufgeweicht und die Gas-Infrastruktur massiv ausgebaut. Im Verkehrsbereich gibt es immer noch klimaschädliche Subventionen in Milliardenhöhe.

Statt jetzt darüber zu streiten, wie die Klimaziele am besten erreicht werden können, wird im Wahlkampf sogar über deren Aufweichung diskutiert. CDU und CSU stellen zentrale Bausteine für den Klimaschutz infrage. Sie klammern sich an den Verbrennungsmotor, wollen Gasheizungen ungebremst weiter erlauben und sogar zurück zur Atomkraft. Diese rückschrittliche Politik wäre nicht nur klimaschädlich, sondern sie würde die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands gefährden und den Menschen am Ende teuer zu stehen kommen.

Nur wenn wir in Deutschland die Erneuerbaren weiter ausbauen, die Elektromobilität fördern, den Bahnverkehr für alle Menschen attraktiv machen und eine echte Wärmewende vollziehen, können wir das Klima schützen. Nur so können wir die Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze sichern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigen.

Die Bundestagswahl ist die große Chance zu zeigen, wie wichtig Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit für unser Land sind – und sie wieder voranzubringen. Weil es Fortschritte beim Klimaschutz nur gab, wenn wir als Bewegung deutschlandweit laut und bunt protestiert haben, gehen wir am Freitag, den 14. Februar bundesweit mit Fridays For Future auf die Straße.

Egal, ob schon seit Jahren auf Klimastreiks oder zum ersten Mal auf einer Demonstration – wir brauchen alle, um gemeinsam ehrgeizigen Klimaschutz von der nächsten Bundesregierung einzufordern.

Komm mit uns auf die Straße!

Kinder bauen Solarhäuser

Bremen, Oktober 2024

Die Bremer Beratungsstelle Energiekonsens berät Unternehmen und Privatpersonen bei der Umsetzung von energetischen Maßnahmen, sei es bei Wärmedammmaßnahmen, dem Bau von Photovoltaikanlagen oder den Einbau einer Wärmepumpe. Aber auch die Jüngsten erhalten schon Informationen zum Klimaschutz durch entsprechende Veranstaltungen. Diesmal geht es um den Bau von Solarhäusern für Kinder ab 8 Jahren.

An einem Samstag im Oktober fahre ich mit meiner Enkelin Mia zum neuen Klimabauzentrum in der Knochenhauerstraße, um solch ein Solarhaus zu bauen. Wir hatten keine Ahnung, was auf uns zukommt. Sechs andere Kinder sind mit Eltern bzw. Großeltern schon anwesend, bis auf 1 Jungen alles Mädchen.

Gerd Adelmann von Energiekonsens erklärt kurz die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten von Solarmodulen und führt sie anhand von Beispielen vor.

Mia und ihre Windmühle

Dann kann sich jedes Kind einen der verschiedenen Bausätze aussuchen. Mia entscheidet sich für die Mühle: In einer „Windmühle“ wird das Windrad durch einen kleinen Elektromotor angetrieben, der von einem Mini-Solarmodul angetrieben wird.

Die Mühle klebt sie entsprechend der beiliegenden Anleitung rasch aus vorgestanzten Holzbauteilen zusammen. Der Motor und das Windrad lassen sich nur mit Mühe und mit Unterstützung von Gerd zusammenbauen. Bevor das Dach zugeklebt wird, testen wir die Funktion mangels Sonne mit Hilfe einer Lampe aus: Überraschung, es funktioniert. Jetzt schnell die restlichen Teile zusammengeklebt, fertig ist die Mühle. Gerd stellt aber noch Pinsel und Farben zur Verfügung, und Mia pinselt die Mühle schön bunt an.

Zwischendurch stellen wir fest, dass es einen anderen Bausatz gibt, der neben einem Solarmodul einen Lichtsensor und einen kleinen Akku enthält. Damit lässt sich ein Haus bauen, das tagsüber bei Sonne den Akku auflädt, mit dem nachts bzw. bei Dunkelheit eine kleine LED-Lampe zum Leuchten gebracht wird. Mit den Bausätzen lassen sich also Grundprinzipien des Einsatzes von Solarenergie in Häusern darstellen und erklären.

Während der Bastelzeit wird für die Erwachsenen ein Rundgang durch das Klimabauzentrum angeboten. Bernd Langer erklärt die unterschiedlichen Möglichkeiten, zu Hause Energie einzusparen, von der Wärmedämmung bei Wänden und Dächern über Lüftungsanlagen bis zu Photovoltaik. Nach einer Dreiviertelstunde beschließe ich, den interessanten Rundgang Mia zuliebe abzubrechen und an einem anderen Termin fortzusetzen. Schließlich werden Beratungen jederzeit angeboten.

Zu Hause präsentiert Mia ihre Windmühle stolz ihren Eltern. Der kleine Motor benötigt ordentlich Sonnenenergie, und da heute keine Sonne scheint, muss die Wohnzimmerlampe aushelfen. Mia beschließt, in den nächsten Tagen ein anderes Hausmodell zusammen mit Opa fertigzubauen, mit kleinen LED-Lampen und einem Mini-Solarmodul auszustatten und zum Leuchten zu bringen.

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